Herz-Jesu-Sonntag
“Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung”. Wie ich solche Sprichwörter nicht leiden kann und noch weniger wenn sie auch noch zutreffen.
Vor 2 Wochen konnte ich die Bauernjugend von Kuens am Herz-Jesu-Sonntag begleiten. Die Gruppe war mit fünf Jungs recht überschaulich, ansonsten waren 3 Mal so viele Personen dabei. Wer sich den Wetterbericht des Tages ansah, konnte sich auch die geringe Präsenz schnell erklären. Trotzdem, beim Treffpunkt im Tal war die Hoffnung das Feuer zu entzünden noch nicht komplett dahin und so machten wir uns auf.
Mit dem Wagen ging es ein Stück den Berg rauf, um an einer Hütte den dort gelagerten Brennstoff auf die Kraxen zu laden. Mit dem eigenen Rucksack oben drauf, waren dann etwa 20 kg pro Mann zum Hahnenkamm rauf zu befördern.
Hahnenkamm
Nach etwa 40 Minuten erreichten wir das erste Etappenziel und genehmigten uns eine Stärkung. Was sich unten abzeichnete, wurde hier oben nur noch eindeutiger. Dichter Nebel, Wind und Regen. Das mit dem Feuer wird heuer aller Wahrscheinlichkeit nach nichts mehr werden. So fielen die Aufbauarbeiten des Kreuzes buchstäblich ins Wasser und die Truppe machte sich zur nächsten Etappe auf, der Obisell-Alm.
Obisell-Alm
Kurz bevor der Wolkenbruch einsetzte, erreichten wir die Hütte. Durchnässt an den Füßen, musste ich immer wieder an meine Bergschuhe denken, die sauber und trocken im Auto zurück geblieben sind. Eine selten gute Entscheidung. Nicht!
Nach dem Essen wurde noch gewattet und dann der Rückweg angetreten. Die Kraxen, samt vollem Inhalt, wurden wieder den Berg runter getragen. Heute war definitiv kein Feuer mehr zu entfachen. Aber hey, es hat mich trotzdem gefreut dabei sein zu dürfen, vielleicht klappt es das nächste Jahr.
Im Tal angekommen, verabschiede ich mich, öffne den Kofferraum meines Wagens und da stehen zwei Paar Schuhe drinnen, grinsen mich an und sagen: “Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung”.