Bozen – damals und heute
„Eine Stadt ist wie ein zu Stein gewordenes Geschichtsbuch: An ihm kann man Vergangenheit ablesen und nachvollziehen. Eine Stadt erzählt nämlich Geschichten aus der Geschichte, an denen viele Generationen und Epochen mitgeschrieben haben.“
Oswald Zoeggeler/Lamberto Ippolito (Die Architektur für ein Italienisches Bozen 1922-1942, Tappeiner Verlag)
Zufällig stieß ich auf die Seite fotobolzano.com. Dort gibt es jede Menge Fotos, die Bozen im Wandel der Zeit zeigen. So entstand die Idee, einige der Bilder von früher auszuwählen, eine Aufnahme der heutigen Zeit davon zu machen und die Fotos dann gegenüberzustellen.
Ein simples Unterfangen, wie ich bis zum ersten Schuss dachte, wurde es dann doch nicht. Die genau richtige Perspektive zu finden ist alles andere als einfach. Es war ein Ratespiel, annähernd den Standpunkt des damaligen Fotografen zu finden. Am besten konnte man ihn noch feststellen, indem man sich an den Bergen im Hintergrund und deren Stellung orientierte (sofern welche zu sehen waren).
Natürlich spielt auch die Brennweite des Objektives eine Rolle, ich beschränkte mich aber auf das Canon 17-40mm f/4L. Um die Abweichungen etwas zu korrigieren, wurde am Ende mit Photoshop nachgeholfen.
So entstanden sechs “damals und heute”-Bilder mit kurzer Beschreibung und Karte, in der der Standpunkt zu sehen ist, wo ich das Foto aufnahm. Mit dem Ziehen des Slider oder einem Klick/Touch in das Bild kommt das historische oder aktuelle Bild zum Vorschein.
Bozner Rathausplatz
Ein genaues Datum kann ich hier leider nicht benennen, aber da Bozen zwischen dem 2. September 1943 und dem 28. Februar 1945 dreizehn Mal bombardiert wurde, stammt dieses Foto wohl aus der Zeit des zweiten Weltkrieges.
Bindergasse
Nur 50 Meter entfernt vom Rathausplatz wurde dieses Bild fotografiert. Die beiden Bilder dürften zur selben Zeit, wenn nicht sogar am selben Tag aufgenommen worden sein. Wenn man sich die Zerstörungen ansieht kann man erkennen, dass die Rollläden der Türen und Fenster identisch verformt sind.
Kornplatz
Das Foto wurde 1958 aufgenommen. Das Gebäude in der Mitte mit dem Fresko war das Waaghaus und bis 1780 Sitz der öffentlichen Waage.
Wo früher Autos an jeder Ecke parkten ist heute eine Fußgängerzone.
Mazziniplatz und Freiheitstraße
Größer könnten architektonische Unterschiede nicht sein wie in Bozen. Auf der einen Seite der Talfer die Altstadt mit ihren mittelalterlichen Laubengängen und auf der anderen Seite, dem entgegengesetzt, die faschistische “Cittá nuova” mit ihren monumentalen Bauten und großen Plätzen.
Das Foto stammt aus dem Jahr 1940.
Waltherplatz
Als das Foto in den 1960ern entstand, war die Statue des Minnesängers Walther von der Vogelweide (aufgestellt 1889) schon längst von den Faschisten in den Rossegger Park versetzt worden. Den Platz selbst ließ der damaligen König von Bayern 1808 erbauen. 50 Jahre nach Entfernung kam die Statue 1985 wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück.
Busbahnhof
Nicht weit entfernt vom Bozner Hauptbahnhof befindet sich der Busbahnhof. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1967 und wie unschwer zu erkennen, getan hat sich nicht sehr viel am Gebäude. Selbst die Dachbeschriftung ist die gleiche.
Komfortabel ist weder der Hauptbahnhof noch der Busbahnhof.
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Hallo, meine Name ist Alexander Pichler und ich bin 40 Jahre alt.
Ich komme aus Naturns, verbringe aber die meiste Zeit in Meran, wo ich als Programmierer arbeite. Meine derzeit größten Leidenschaften sind das Fotografieren und Reisen. Das Beste dabei, beides lässt sich wunderbar kombinieren. Mehr von mir: twitter, facebook, google+, flickr, tumblr, mail.